Donnerstag, 3. Januar 2013

Die Palmenkiller außer Kontrolle

Es wird immer aussichtsloser, der Kampf gegen die beiden Palmenkiller: dem Käfer roter Palmrüssler und dem schönen Schmetterling Paysandisia Falter. Beide Schädlinge haben keine natürlichen Feinde und treiben ungehindert ihr Unwesen. Sie legen ihre Eier in die Krone der Palma und wenn die Larfen schlüpfen, bohren sie sich mit großer Geschwindigkeit in das Innere der Palme, verpuppen sich und schlüpfen nach einem guten Jahr als Käfer oder Falter. Mittlerweile befürchten Experten, dass bis zu 90 Prozent der Palmenbestände auf der Insel befallen sind, wobei einige betroffene Bäume gerettet werden konnten. Das setzt natürlich vorraus, dass der Befall erkannt wird und daher sind Privatleute unter Androhung dragonischer Strafen nun aufgerufen, die Bäume im Garten der Finca-Anwesen immer wieder zu kontrollieren. Die Bußgelder für ein Versäumnis betragen zwischen 3.000€ und 120.000€. Die Lage ist ernst.

Bougainvilleas richtig pflegen

Die Bougainvillea, die ursprünglich aus tropischen Gegenden Brasiliens kommt, ist auf Mallorca längst heimisch – und wenn sie richtig gehegt und gepflegt ist, besticht sie jedes Jahr durch ihre Farbenpracht. Man unterscheidet zwischen zwei Grundsorten: der Bougainvillea Sanderiana und der Bougainvillea Glabra, wobei erstere mit ihren ins violett gehenden Blätter empfehlenswert für Regionen ist, in denen es zu Winterfrost kommen kann. Die Glabra-Sorte ist da empfindlich, dafür blüht sie vor allem in der Inselmitte in den herrlichsten Farben: von weiß, über gelb, zartes Rosa, kräftiges Pink, Scharlachrot, blass-lila und dunkel Lila. Die ideale Jahreszeit um die Kletterpflanze zu beschneiden ist das Frühjahr mit ersten warmen Tagen – und auch das Düngen macht jetzt Sinn. Das Stutzen der Äste verhindert, dass sich lange Ruten mit spärlichen Blättern bildet – und es ist auch sinnvoll darauf zu achten, dass die dornigen Äste immer Kletterhilfen haben um sich gut zu entwickeln. Pflanzen im Topf müssen wöchentlich gegossen werden, für die Sträucher im Garten gilt, dass die Bougainvillea immer anspruchloser wird, je mehr Platz sie für ihre Wurzeln findet.

Montag, 26. November 2012

Viel Glut, wenig Asche

So lautet der Wunsch für das Kaminfeuer, das dieser Tage wieder gerne angefacht wird. Am besten für einen offenen Kamin geeignet ist das Holz der Steineiche oder Olive – und ist mit ca 200 € / Tonne in vielen Gärtnereien und anderen landwirtschaftlichen Betrieben zu kaufen. Es läßt sich gut anzünden, verbrennt Rückstandsfrei, hält die Wärme am längsten und versottet den Kamin nicht. Etwa 170€ kostet die Tonne „lena mezcla“, eine Holzmischung aus Johannesbrotbaum, Eiche, Mandel, Olive und Pinie etwas weniger, wobei reines Pinienholz allein mit 150€ pro Tonne noch etwas günstiger ist, wenn es um die schönen Flammen – und nicht um die Wärme geht. Eine schöne Urlaubsfinca kann mit einer Tonne etwa einen Monat beheizt werden.

Die Oliven Ernte hat begonnen

In dieser Jahreszeit haben viele kleine Dörfer Saison, die ihre Olivenhaine hegen und pflegen. Die Erntezeit hat wie jedes Jahr jetzt im Herbst begonnen und entsprechend bringt an sonnigen Tagen nun ein Finca-Besitzer nach dem anderen seine Ernte zu den Ölmühlen. Im bergigen Tramuntana-Gebiet werden die Oliven noch weitgehend von Hand geerntet, während in der Ebene eher mechanische Rüttelgeräte zum Einsatz kommen. Die grünen Oliven sind traditionell in der letzten Oktoberwoche dran, die Ernte der schwarzen Oliven findet immer im November und Dezember statt. Entsprechend unterschiedlich sind die Ölvarianten: Aus den hellgrünen Oliven wird ein grün-gelbes Öl mit fruchtigem Geschmack und einer bitterscharfen Komponente – und aus den reifen schwarzen Oliven ein goldgelbes Öl mit mildem, süßlichen Aroma. Die endgültige Geschmacksnote allerdings, die bildet sich erst nach einigen Monaten Lagerung heraus.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Eidechsen auf Mallorca

Sie sind sehr rar geworden auf Mallorca – die echten Eidechsen. Vor der Kathedrale wird ab und an eine gesichtet oder auch in Pollensa ansonsten handelt es ich fast immer um die Unterart der Geckos. Ganz anders auf den Mini-Inseln Cabrera oder Sa Dragonera. Diese dienten in der Vergangenheit zwar Piraten und Schmugglern als Versteck, aber richtig besiedelt wurden sie nie – und so entwickelte sich hier die einheimische Tier- und Pflanzenwelt nahez ungestört. Dabei übernehmen die Eidechsen eine wichtige Aufgabe. Da sie gerne Pflanzennektar und Pollen sammeln, tragen sie wie Bienen erheblich zur Vielfalt der Inselflora bei.. Dabei sind Schlangen und Greifvögel ihre natürlichen Feinde – und auch die gibt es hier. Vorsicht also, bleiben Sie auf den ausgeschilderten Wegen, wenn Sie auf die Inseln übersetzen um sie zu erkunden.

Fledermäuse auf Mallorca

Vor allem jetzt im Spätsommer sind die flinken Nachtschwärmer in den Abendstunden auf der Insel häufig anzutreffen: Die Fledermäuse – und natürlich kommt es vor, dass sie sich in die Wohnungen und Häuser verirren. Als Grund hierfür wird gemutmaßt, dass die Tiere schon mögliche Winterquartiere suchen. Aber wie dem auch sei, seien Sie auf der Hut, wenn sie eine Fledermaus finden. Der kleine Kopf ist sehr beweglich und es ist mehr als wahrscheinlich, dass das Tier versuchen wird sie zu beissen. Das sollte jedoch nicht passieren, denn viele Tiere sind Überträger der Fledermaustollwutviren, die wie die Fuchstollwut für den Menschen sehr gefährlich sind. Ziehen Sie sich dicke Garten- oder Arbeitshandschuhe über und entlassen Sie das Tierchen baldmöglichst zurück in die Natur.

Dienstag, 18. September 2012

Ziege ist nicht gleich Ziege

Wer im Tramuntana Gebirge wandert, kann sie nicht lange übersehen: Wilde Ziegen, die in freier Natur unbeschwert leben. Etwa 20.000 Ziegen sollen es auf Mallorca sein, davon nur etwa 1.000 echte Wildziegen und 19.000 verwilderte Hausziegen, die man meist am weißen Fleck auf der Stirn und dem grau-schwarzen oder dunkelbraunen Fell erkennt. Im Gegensatz zu der etwas zierlicheren Wildziege, die mit ihrem meist rot-braunem Fell und dem schwarzen Streifen entlang von Bauch und Rücken nur ein Junges pro Jahr bekommt, bekommt die verwilderte Ziege vier. Dieses Ungleichgewicht, bringt das Öko-System ins Ungleichgewicht, denn die Ziegen fressen immer mehr Vegetation kahl, lieben junge Triebe und neue Setzlinge und verhindern damit die Verjüngung der Wälder. Kein Wunder also, dass das Umweltministerium und die Jagdverbände längst versuchen der Ziegenplage Herr zu werden – mit dem Jagdgewehr, aber auch vielfach mit dem Lasso, wie in Banyalbufar – ganz wie in alten Zeiten.

Mallorcas Moenchsgeier

Weltweit ist Mallorca ist die letzte Insel, auf der Mönchsgeier überlebt haben. Relativ unbemerkt vom Massentourismus erholt sich die Population der edlen Greifvögel zunehmend dank der Stiftung zum Schutz des Mönchsgeiers (BVCF). Diese hat seit Beginn der 90er Jahre, als die Tiere auch hier vom Aussterben bedroht waren, große Anstrengungen unternommen die Art zu schützen. Die Wege zu den Brutstätten wurde gekappt, die Nistplätze bewacht und feste Futterplätze eingerichtet. Gleichzeitig wurden Jungvögel aus Aufzuchtstationen Europas ausgesetzt und durch konsequenten Habitatschutz und Aufklärung der umliegenden Pächter und Besitzern von Urlaubsfincas zum Gelingen des Schutzes dieser scheuen Art beigetragen. Letztes Jahr konnten zehn Jungtiere auf der Insel schlüpfen, sodaß die Population auf Mallorca auf etwas über hundert Mönchsgeier anstieg. Dieses Jahr werden von der Stiftung erstmals geführte Touren angeboten, die es erlauben den prächtigen Greifvögeln wieder näher kommen, es wird allerdings nicht garantiert, dass die scheuen Inselbewohner sich den Wanderern durch herrliche Naturgebiete genau dann zeigen und am Himmel über Mallorca ihre Kreise ziehen.

Montag, 25. Juni 2012

Wertvolles Seegras

Wer kennt es nicht, das Seegras, das an vielen Küstenanbschnitten Mallorcas an Land gespült oder manchmal im Wasser treibt? Posidonia Oceanica heißt die wertvolle Pflanze, die nicht mit Algen zu verwechseln sind. Der Erhalt der Seegraswiesen für den gesamten Mittelmeerraum ist von höchstem ökologischen Wert. Die Posidonia Wiesen sind Lebensraum für viele Fische und für eine hoch diverse Meeres-Fauna und Flora. Das Wurzelwerk trägt wesentlich zur Stabilisierung von Sedimenten und damit zum Küstenschutz bei. Die Pflanze erzeugt Sand und schützt den Strand bei Sturm. Eine Menge Sauerstoff wird bei der Photosynthese und auf diese Weise die Wasserqualität hoch gehalten. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie an Ostern zum Beispiel den Es Trenc Strand oder die Westküste noch voller angeschwämmten Posidonia-Gras vorgefunden haben. Es handelt sich nicht um Dreck – das Gras wird in der Wintersaison von November bis April absichtlich nicht abgeräumt, damit der Sandstrand vor Sturm geschützt bleibt – und je zahlreicher das Gras jedes Jahr angeschwämmt wird, um so besser steht es um die Qualität des küstennahen Gewässers um Mallorca.

Wenn der Hund mit muß

Wenn Bello mit nach Mallorca reisen soll, weil Herrchen sich zwei Wochen oder mehr in einer Finca oder Ferienvilla einmieten möchten, stellt sich die Frage, wie der Transport zu bewältigen ist. Auf der Autofähre ist die Beförderung von Haustieren in schiffseigenen Käfigen relativ unproblematisch und bei Baleària auch kostenlos. Im Flieger dürfen nach einer europäischen Richtlinie nur Tiere befördert werden, die älter sind als vier Monate und der Nachweis eines aktueller Impf- und Tierpass ist beim Transport von Hunden und Katzen ins Ausland Pflicht. Je nach Größe und Gewicht dürfen die Haustiere mit dem Besitzer in die Kabine , oder werden in der eigenen Transportbox in Laderaum des Flugzeuges transportiert. Wenn Ihr Liebling weniger als sechs Kilogramm wiegt und in einem tiergerechten Behältnis untergebracht ist, der genügend Luftzirkulation zuläßt, kostet der Flug auf die Insel von anderen innereuropäischen Destinationen bei AirBErlin 30€ und bei Condor 20€. Die Beförderung im Laderaum ist mit 75€ pro Flugstrecke ziemlich happig, jedoch reisen Blindenhunde bei allen Fluggesellschaften gratis

Hundepensionen auf Mallorca

Wenn eine kurze Reise ansteht, fragen sich Deutsche und mittlerweile auch immer mehr Mallorquinische Hundebesitzer auf Mallorca, ob und welche Hundepension für den Liebling in Frage kommen, denn das Ein- und Ausladen ins Flugzeug sind ein größerer Stressfaktor für den Hund, als in einer Hundepension auf die Rückkehr des Herrchens zu warten. Die Unterbringungsmöglichkeiten auf der Vielfliegerinsel Mallorca sind vielfältig. Als Luxus-Unterkunft für Hunde gilt die Hunde-Finca „Sweet Home" bei Inca. Dort werden für einen Tagespreis von 18€ inclusive Sportprogramm maximal 10 Tiere aufgenommen – und die Pension ist meistens ausgebucht. Doch wem auch immer Sie ihr Haustier anvertrauen, achen Sie auf die Größe der Schlafbox und deren schattiger und trockener Lage. Ein Spaziergang zweimal am Tag wäre vorbildlich, die Hygiene und eine gute Trinkwasserqualität sollten es ebenfalls sein. Es ist eine Siebenfachimpfung der Tiere zu empfehlen, denn da, wo viele Tiere zusammen treffen, besteht natürlich ein erhöhtes Risiko von Infektionen.

Rosen mit Knoblauch

Einen guten Trick um erfolgreich Rosenstöcke zu mehren gibt es hier. Man nehme einen etwa 30 cm langen Zweig eines erwachsenen Rosenstocks – am besten sind rundum gesunde einjährige Zweige. Etwa fünf Zentimeter des Ende des Zweiges muss nun mit dem Hammer vorsichtig platt geklopft werden. In die gespaltenen Stielenden wird die Knoblauchzehe geklämmt, jdie für den extra Wachtumsschub der Wurzelbildung Sorge tragen soll. Anschließend den Steckling samt Konblauchzehe etwa eine Handbreit tief in lockere Torf- und Gartenerde eines Blumentopfes stecken und ein schönes schattiges Plätzchen finden. Es empfiehlt sich mehrer Steckling vorzubereiten, im Falle nicht alle Wurzeln schlagen. Bei erfolgter Wurzelbildung muß man die selbstgezogenen Pflanzen nur noch in ein sonniges Beet umsiedeln – und den Blühtenzauber abwarten. Viel Erfolg.

Der Rote Palmrüssler

Der ursprünglich aus Südostasien stammende Käfer, der sich mittlerweile im gesamten Mittelmeerraum ausgebreitet hat, wurde das erste Mal 2006 auf nMallorca nachgewiesen und es ist immer noch nicht klar, wie man den Palmen-mordende Käfer, der das ganze Jahr über aktiv ist, effektiv bekämpfen kann. Leider bemerkt man den Befall einer Palme erst viel zu spät, denn ein einzelner Käfer bohrt ein winziges Loch in den Stamm und legt bis zu 200 Eier ab. Das Zerstörungswerk beginnt, wenn die Larven geschlüpft sind und meterlange Gänge in den Stamm fressen bis er ausgehöhlt ist. Erst wenn die Palme schließlich anfängt zu sterben, welken die Blätter, und gerettet werden kann sie dann nicht mehr. Fällen und verbrennen raten die Experten, aber ein aufgeschreckter Käfer kann kilometerweit fliegen und legt seine neuen Eier einfach in einen anderen Baum. Ein aussichtsloser Kampf hat begonnen.

Die Mandel-Idylle ist bedroht

Der mitteleuropäische Tourist, der nach monatelangem Schneetreiben, Kälte und Nässe in Scharen anreist um das Frühlingserwachen auf Mallorca zu erleben, gerät jedes Jahr wieder in Verzückung. Überall auf der Insel schimmern im Februar für ein paar Tage die so typischen Mandelbäume in weißrosa. Wie ein Teppich zieht sich die Pracht der Mandelplantagen märchenhaft durch die Täler. Gut fünf Millionen Mandelbäume sollen es insgesamt sein – davon sehr viele über 100 Jahre alt. Aber was die Touristen freut, ist der ca verbliebenen 3.000 Mandelbauern Leid. Lumpige 40 bis 50 Cent können Sie für ein Kilo Mandeln erwirtschaften, das deckt bei weitem nicht die Kosten – und um lukrativeren Anbauprodukten Platz zu machen, werden die Mandelbaum Plantagen Stück für Stück dezimiert. Bleibt zu hoffen, dass es unter den Landbesitzern genügend Romantiker gibt, die die Tradition aus Tradition weiter pflegen – für den Lohn an ein paar Februartagen die Blütenpracht mit den Touristen zu genießen.

Starenschwärme auf Mallorca

Es ist ein beeindruckendes Schauspiel nicht nur für Naturliebhaber: die gigantischen Starenschwärme, die sich jedes Jahr für einige Monaten auf Mallorca aufhalten. Bis zu einer Millionen Vögel haben ihren Schlafplatz beispielsweise im Naturpark Albufera – und wer es zum ersten Mal erlebt, dass sich ein Schwarm von abertausenden von Staren erhebt und wellenförmig bewegt ist fassungslos. Auch die Experten unter den Ornitologen bezeichnen diese Schwärme zu den spektakulärsten Schauspiele, die die Natur zu bieten hat. Grund für das Anfliegen von Mallorca zwischen Oktober und Februar sind die milden Temperaturen, die die aus Rußland und Mitteleuropa stammenden Stare suchen. Sie brüten auch nicht hier auf der Insel, sondern fliegen zurück, sobald die Temperaturen steigen.

Schwere Zeiten für Mallorcas Mandeln

Der Mandelbaum (Almendro) aus der Gattung der Rosengewächse ist mit sechs bis acht Millionen Exemplaren immer noch der meist verbreitete Baum auf der Insel. Mit der Eroberung der Balearen Anfang des 20. Jahrhunderts brachten ihn die Mauren nach Mallorca. Der "leuchtende Baum", wie sie ihn nannten, sät sich leicht selbst aus – es wird geschätzt, dass es 250.000 wilde Exemplare gibt. Große, schmackhafte Früchte entwickeln sich jedoch nur, wenn der "Almendro" mit der Pfropf-Technik kultiviert wird. Leider lohnt sich der Mandelanbau heute nicht mehr - immer mehr mallorquinische Mandelmühlen stellen den Betrieb ein. Um 1970 war Mallorca noch der größte spanische Mandelproduzent, doch dann verloren die köstlichen mallorquinischen Mandeln drastisch an Wert, weil der wichtigste Konkurrent Kalifornien die Mandeln inzwischen maschinell verarbeitet und zu wesentlich günstigeren Preisen verkauft. Um den heimische Mandelmarkt zu stärken, können Sie Mandelkuchen oder Mandeleis essen, den Mandelblüten-Likör "Flor d`ametla" von Dos Perellons trinken oder kaufen oder auch das Parfüm "Flor d`Ametler" in einer Parfümerie erwerben.

Die Ernte von Johannesbrot

Im Monat September ist die Haupterntezeit der Johannesbrotbäume. Dann klopft man, wie mancherorts bei der Olivenernte, mit Stöcken gegen die Zweige, damit die reifen Fruchtbündel der am Baum wachsenden Johannisbrot-Schoten zu Boden fallen – wo sie mit Hilfe eines Netzes aufgefangen werden. Ziel der Anstrengung ist es danach entweder das Fruchtfleisch der etwa 10-15 extrem harten, glänzenden Kerne zu extrahieren oder aus den Schoten bzw. den Kernen Mehl zu gewinnen. Die Ertragsmenge liegt bei durchschnittlich rund 75 kg je Baum, jedoch sind Ernten von 100 bis 200 oder gar 250 kg bei besonders kräftig und isoliert herangewachsenen Bäumen keine Seltenheit. Spanien produziert 45 % der weltweiten Jahresproduktion von 330.000 Tonnen und liegt damit an erster Stelle der Produzenten.

Wanderung zur Mandelblüte

Wer die Mandelblüte im Februar in vollen Zügen genießen möchte, dem sei ein 6 Kilometer langer Wanderweg empfohlen, der im schönen Örtchen Montuiri startet. Da die Route ausschließlich über kleine asphaltierte Landsträßchen führt und das Gebiet flach ist, können auch ungeübte Wanderer oder Familien mit kleinen Kindern das Naturschauspiel Mandelblüte hautnah genießen. Starten Sie in der Straße C/. Bonavista mitten in Montuiri. Von dort der Beschilderung Richtung Pina/Sencelles folgen. Der Weg führt hinter einem Orangengarten rechts auf eine kleine Straße in Richtung Lloret (PMV 322-1) – und nach gut zwei Kilometern biegen Sie links in Richtung Pina/Sencelles ab (PM 3230). Wiederum knappe zwei Kilometer später gehen Sie nochmals links wieder zurück in Richtung Montuiri. Dieser letzte Abschnitt des Rundwegs bietet einen grandiosen Blick auf den Tafelberg von Randa.

Wunderbaum Johannesbrot

Die bis zu 20 Meter hohen immergrünen Johannesbrotbäume (garrovers) suchen gerne die Nähe zu Oliven- und Mandelbäumen – und weil sie ähnlich anspruchslos, aber nützlich sind, befinden sie sich heute noch auf fast jeder Finca auf dem Land. Der Johannisbrotbaum hat formstabiles, hartes, schön gemustertes Holz und eignet sich zur Herstellung von Parkett, Türen und Möbeln. Die Schoten, die etwa 10-15 extrem harte, glänzende Kerne, enthalten sind ebenfalls von großem Nutzen. Man nutzt die in Büscheln am Baum wachsenden Johannisbrot-Schoten in der Gummi-, Textil- oder Papierindustrie, als Bindemittel und Stabilisator in Backwaren, Soßen, Suppen, Puddings, Speiseeis und Marmeladen. Sogar als Kakao- und Kaffeeersatz (Karrhubenkaffee), als Aromastoff in Tabaken sowie Branntweinen und Likör, wird Johannisbrot verarbeitet. Die vielseitigen Schoten fanden sogar Verwendung in der Kosmetik-Industrie und in der Medizin – und werden als schmackhaftes Tierfutter exportiert. Vielseitiger geht es nicht, oder?

Johannesbrot- Der Retter in Hungersnöten

Ursprünglich stammt der äußerst hitze- und trockenresistente Johannisbrotbaum, der 15 bis 20 Meter hoch wird, von der arabischen Halbinsel, aber die mediterrane Verbreitung des Baumes gibt bereits den Hinweis, dass es sich bei diesem Nahrungsmittel um ein seit Alters her Bekanntes handeln muss. Der Baum ist immergrün und spendet wohltuenden Schatten. Er ist mit Bohnen und Erbsen, aber auch mit Akazien verwandt und bildet wie diese die typischen großen und nahrhaften Hülsenfrüchte. In ländlichen Gegenden wird Johannisbrot seit jeher traditionell genutzt; es wird frisch verzehrt, zu Saft gepresst, zu Sirup verarbeitet. "No tenir un pa a la post" bedeutet "nicht einmal das liebe (Johannes-)Brot haben". Diese mallorquinische Redewendung steht wohl in jeder Sprache der Welt sinnbildlich für unvorstellbar. Doch seit dem 15. Jahrhundert isr bekannt, dass Johannisbrot öfter der Retter in der Hungersnot war.

...

Mallorca hat eine lange Weinbautradition, denn schon seit der Besetzung durch die Römer im 14. Jahrhundert wurden großflächig Weinberge in der Region Binissalem kultiviert. Nachdem Mallorca im 19. Jahrhundert die Weinproduktion erheblich steigern konnte, weil in Europa die Reblaus grassierte, wurde der Schädling auch auf die Insel eingeschleppt und vernichtete fast alle Rebkulturen. Die Weinbauern glaubten in der resistenten Amerikanerrebe eine Antwort zur Wiederbelebung der Weinproduktion gefunden zu haben, aber die Qualität war minderwertig und erst die touristische Nachfrage und deren Qualitätsbewußtsein konnte diese Entwicklung umkehren. Heute ist Binissalem immer noch unangefochten die mallorquinische Hauptstadt des Weins, aber die Amerikanerrebe ist heute praktisch verschwunden. Der Wechsel zu hochwertigen Weinreben hat sich gelohnt. Der Wein aus dieser Region wurde als erster der Insel durch die Ursprungsbezeichnung "Denominación de origen" geschützt.

Botanicactus

Die heimische Flora können Mallorca´s Naturliebhaber nördlich vom ruhigen Ses Salines an der Südostküste bei Santanyi besuchen. In Mallorcas einzigem botanischen Garten und auf mehr als 150.000 Quadratmetern gibt es mehr als 1.000 verschiedene Pflanzenarten zu bewundern. Der Ausstellung ist 3-geteilt. Für die heimische Flora Mallorcas gibt es einen tropischen Feuchtgarten, einen Wüstengarten und einen künstlich erschaffenen See. Im Mai, wenn viele der 12.000 Kakteen des Wüstengartens blühen kommen auch Besucher ins Schwärmen, die sonst mit Kakteen weniger anfangen können, aber auch die restliche Zeit des Jahres, ist ein Besuch wert. Der Garten ist das ganze Jahr hindurch von 9 Uhr bis 19.00geöffnet. Der Eintrittspreis für Erwachsene liegt bei ca. 7 €.

Olivenbäume auf Mallorca

Knorrige Olivenbäume (Oliveras) prägen das typische Bild der idyllischen Regionen entlang der Serra Tramuntana, die von West bis Ost die gesamte Insel durchzieht. Zunächst wild wachsend, wurden bereits seit dem 16. Jahrhundert Olivenbäume hier auf Plantagen angepflanzt und die Früchte geerntet. Heute wird auch die Ebene mehr und mehr für den Anbau entdeckt und Mallorca´s Olivenanbaugebiete haben sich auf stolze 14.000 Hektar erweitert. Dabei sind die Bäume nicht nur für die Olivenöl Industrie von Bedeutung, sondern auch für die Bewohner der Insel. Insbesondere auf dem Lande pflanzen sich Fincabesitzer die verehrten Olivenbäume auf ihren Grundstücken um ein weiteres Stück Authenzität in das Ambiente zu bringen und um Bäume zu pflanzen, an denen sich noch viele Generationen erfreuen können. Nur wer nicht warten kann, bis ein Pflänzchen zu einem Musterexemplar heran wächst, der kauft sich bei speziellen Händlern einen urwüchsigen, alten Baum.

Prozessionsraupen auf Mallorca

Mit Beginn der warmen Jahreszeit Ende Februar, Anfang März sind sie zurück, die unangenehmen Prozessionsraupen auf Mallorca, die für Mensch und Tier so bedrohlich sind. Die Falterweibchen legen ihre Eigelege im Sommer am liebsten in Pinien und Kiefern ab. Im Janur schlüpfen die Larven und bauen die weißen watteartigen Nester in den Pinienästen, bevor sie nach dem letzten Larvenstadium zur Verpuppung zum Boden wandern und hier prozessionsartig auf Nahrungssuche gehen. Für Menschen ist die Raupe, die ihre feinen Härchen auch abschiessen kann, dann sehr gefährlich. Eine kurze Berührung reicht aus, um stärksten Juckreiz auszulösen, dem meist ein böser Hautausschlag folgt. Für am Boden schnüffelnde Vierbeiner können sie sogar lebensbedrohend sein, wenn Schnauze, Zunge oder Nase mit den giftigen Häarchen in Berührung kommen.

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